Tourismuspolitik
MWST-Sondersatz. Planungssicherheit für den Schweizer Tourismus
Der Schweizer Tourismus-Verband setzt sich mit seinen Partnern für eine Verlängerung des Mehrwertsteuer-Sondersatzes für Beherbergungsdienstleistungen ein. Dieser ist ein zentraler Pfeiler für die Zukunftsfähigkeit des Schweizer Tourismus. Seine Fortführung schützt Arbeitsplätze, fördert den nachhaltigen Tourismus und sichert die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz als Tourismusdestination. Ein Verzicht auf den Beherbergungssatz würde langfristig nicht nur der Beherbergungsbranche, sondern der gesamten Volkswirtschaft schaden.
Bild: © HotellerieSuisse
-hotelleriesuisse_beitrag-mwst_klein.jpg)
Hintergrund
Seit 1996 wird der MWST-Beherbergungssatz von aktuell 3.8 % für Beherbergungsleistungen befristet angewendet. Er wurde damals eingeführt, um der anhaltenden Frankenstärke entgegenzuwirken und damit den Tourismussektor zu unterstützen, der in direkter Konkurrenz zum Ausland steht. Der Sondersatz wurde nur befristet eingeführt und bisher fünf Mal verlängert, zuletzt bis Ende 2027. Nun gibt es Bestrebungen im Parlament, den Beherbergungssatz über 2027 fortzuführen. Der Bundesrat ist hingegen der Ansicht, dass der Tourismussektor nicht mehr auf den MWST-Beherbergungssatz angewiesen sei. Ebenso betont er, dass ab 2028 die möglichen zusätzlichen Steuereinnahmen von rund 270 Mio. Franken bereits im Budget eingeplant sind.
Die Verbände des Tourismussektors teilen die Ansicht des Bundesrates nicht. Der MWST-Beherbergungssatz soll weitergeführt werden. Zudem wäre eine unbefristete Verlängerung das richtige Zeichen für die Beherbergungsbranche sowie den gesamten Tourismussektor, die aufgrund der Standortgebundenheit unter den Nachteilen ihres Exportcharakters leiden. Aus diesen und den nachfolgend aufgeführten Gründen setzen sich der STV und seine Partner für die Verlängerung ein.
Schweizer Tourismus sichern – Wettbewerbsfähigkeit erhalten
Mit rund 55 % ausländischen Gästen ist der Sektor der fünftwichtigste Exportsektor der Schweiz. Da die meisten Vorleistungen aus der Region bezogen werden, sind die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen besonders stark spürbar. Als personalintensiver Sektor kann der Tourismus auch nur beschränkt mit Kosteneinsparungen auf eine Frankenaufwertung reagieren. Der reduzierte Steuersatz ist deshalb ein zielführendes Mittel, um die hohen Kosten in der Schweiz auszugleichen und die Attraktivität als Reisedestination zu sichern.
Internationale Wettbewerbsfähigkeit durch faire Besteuerung
Ein Blick auf die europäischen Nachbarländer zeigt: Reduzierte Mehrwertsteuersätze für Beherbergungsdienstleistungen sind die Regel. Einen Beherbergungssatz kennen alle EU-Staaten ausser Dänemark. Dessen Höhe liegt in den meisten Fällen zwischen einem Viertel und der Hälfte des Normalsatzes. Eine Erhöhung des Schweizer Beherbergungssatzes auf das Niveau des Normalsatzes würde die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Beherbergungsbranche sehr stark beeinträchtigen und zu einem Standortnachteil führen. Bereits heute ist die Belastung für die Branche im internationalen Vergleich hoch, wenn man das Verhältnis von Normalsatz zu Beherbergungssatz betrachtet.

Aktueller Stand im Parlament
Die Motion Friedli (24.3635), wurde in der Herbstsession 2024 im Ständerat eingereicht und sieht die Verlängerung des MWST-Sondersatzes vor. Die zuständige Kommission des Ständerates (WAK-S) behandelte die Motion letzte Woche. Die Kommission empfiehlt mit 7 zu 2 Stimmen bei 2 Enthaltungen die Annahme der Motion. Der STV begrüsst das Verständnis der Kommissionsmitglieder für die Anliegen des Tourismussektors. Als nächstes wird sich der Ständerat in der Frühjahrssession mit der Motion auseinandersetzen.
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit HotellerieSuisse und GastroSuisse entstanden.
Kontakt
Lea Boller
Aktuelles
Alle anzeigennira-alpina.jpg)
Swisstainable-Hub | Good-Practice-Beispiele im März
tamaraberger.jpg)
Swisstainable-Webinar «Einblick der Swisstainable Destination: Val-de-Travers»

Neumitglieder ab März 2025

Fokus Bundeshaus | Rückschau Frühlingssession 2025

Stellungnahme Raumkonzept Schweiz
Newsletter