Tourismuspolitik
Mehrwertsteuer: Wichtiger Teilerfolg für den Tourismussektor
Der Ständerat hat die Motion von Ständerätin Esther Friedli (SVP/SG) zur Verlängerung des MWST-Satzes von 3,8 % für Beherbergungsleistungen angenommen. Damit setzt das Parlament ein wichtiges Zeichen für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Tourismus.

Die Annahme der Motion Friedli im Ständerat mit 37 Stimmen zur Verlängerung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes von 3,8 % stellt einen wichtigen Erfolg für den Schweizer Tourismussektor dar und unterstreicht seine wirtschaftliche Relevanz. Der Nationalrat wird seine Entscheidung in der Sondersession im Mai treffen. Der STV setzt sich gemeinsam mit seinen Partnern dafür ein, dass auch die grosse Kammer die Bedeutung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Tourismus anerkennt und die Motion unterstützt.
Wettbewerbsfähigkeit bewahren
Nahezu alle europäischen Staaten gewähren Beherbergungsbetrieben einen reduzierten Mehrwertsteuersatz, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Diese Massnahme trägt dem Exportcharakter des Schweizer Tourismus Rechnung, der seine Leistungen ausschliesslich im Inland erbringt. Besonders für die Schweiz ist der reduzierte Satz entscheidend, da das Preisniveau im Vergleich zum Ausland deutlich höher ist. Die Verlängerung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes ist von hoher Bedeutung, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz als Tourismusdestination zu erhalten. Ohne diese Massnahme droht ein Nachfragerückgang, der sich auf die gesamte Wertschöpfungskette des Tourismus auswirken würde. Internationale Gäste, insbesondere aus Europa, sind preissensitiv und weichen bei steigenden Kosten rasch auf alternative Destinationen aus. Aktuell entfallen rund 60 Prozent der Logiernächte auf ausländische Gäste.
Tourismus nicht zusätzlich belasten
Der aktuelle Beherbergungssatz läuft 2027 aus. Ohne eine Verlängerung droht durch den Nachfragerückgang erhebliche Unsicherheit für den gesamten Tourismussektor. Planungssicherheit ist jedoch eine Grundvoraussetzung für langfristige Investitionen. Ein stabiler regulatorischer Rahmen ist daher essenziell, um die Weiterentwicklung der Hotellerie und des Schweizer Tourismus als Ganzes nicht zu gefährden.
Zusätzlich zur drohenden Mehrwertsteuererhöhung sieht das Entlastungspaket 2027 massive Einsparungen für den Tourismus vor. Geplante Kürzungen bei zentralen Förderinstrumenten wie Innotour, Schweiz Tourismus und der Neuen Regionalpolitik sowie die Einsparungen beim öffentlichen Verkehr und der Sportförderung würden den Sektor bereits erheblich schwächen. Der gleichzeitige Wegfall des reduzierten Mehrwertsteuersatzes würde diese Belastung weiter verschärfen.
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