Tourismuspolitik

Tourismuspolitischer Ausblick 2025

Das vergangene Jahr war aus tourismuspolitischer Sicht ereignisreich und auch das kommende Jahr verspricht, spannend zu werden. Wir werfen einen Blick voraus und beleuchten die zentralen Themen und Geschäfte der nächsten zwölf Monate.

Bundeshaushalt

Im Rahmen des Bundeshaushalts 2026 werden die Finanzen auch in diesem Jahr eine zentrale Rolle spielen. Das bereits 2024 angekündigte Entlastungspaket wird Ende Januar in die Vernehmlassung gehen. Der STV wird sich daran beteiligen und sich für den Tourismussektor einsetzen. Eine faire Finanzierung der Förderinstrumente ist die Grundlage für die nachhaltige Weiterentwicklung des Sektors. Nebst den Förderinstrumenten sind auch die Förderung des öffentlichen Verkehrs, Grossanlässe oder eine Beibehaltung des MwSt.-Sondersatzes sehr wichtige finanzielle Aspekte für den Tourismussektor.

SGH-Revision

Die SGH ist eines der touristischen Förderinstrumente und vergibt zinsgünstige Darlehen an Beherbergungsbetriebe in festgelegten Fremdenverkehrsgebieten und Badekurorten. Primär gefördert werden hierbei Betriebe, die gute Ertragsaussichten ausweisen. Im Jahr 2025 steht eine umfassende Überarbeitung der gesetzlichen Grundlagen der SGH an. Die Revision wurde im vergangenen Jahr im Vernehmlassungsverfahren diskutiert. Als nächster Schritt wird der Bundesrat die Botschaft sowie den Gesetzesentwurf verabschieden, danach wird das Parlament darüber beraten. Der STV begrüsst die Modernisierung der SGH ausdrücklich und unterstützt eine Erweiterung des Förderperimeters auf Städte und ein Impulsprogramm für energetische Sanierungen.

Mehrwertsteuer-Sondersatz

Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerates (WAK-S) befasst sich im Vorfeld der Frühjahrsession mit der Motion «MWST-Sondersatz. Planungssicherheit für den Tourismus» von Ester Friedli. Das Geschäft fordert die Verlängerung des bis Ende 2027 befristeten Sondersatzes für Beherbergungsdienstleistungen. Der STV wird sich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass der Exportcharakter des Tourismussektors anerkannt wird und der Sondersatz bestehen bleibt. Eine Abschaffung des Sondersatzes würde der Hotelbranche und damit dem ganzen Tourismussektor nachhaltig schaden. Durch eine Erhöhung würden die bereits hohen Schweizer Preise nochmals ansteigen, denn aufgrund der relativ kleinen Margen in der Hotellerie müsste die Erhöhung auf den Übernachtungspreis geschlagen werden. Gleichzeitig verhindert die immer wieder anstehende Verlängerung und die damit verbundene Unsicherheit eine Planungssicherheit für den gesamten Tourismussektor.

Weitere Themen im Fokus

Neben den genannten Schwerpunktthemen gibt es zahlreiche weitere Dossiers, die im Jahr 2025 auf dem politischen Parkett Aktualität geniessen und die der STV begleiten wird. Dazu gehören unter anderem die vorgesehenen Änderungen im Bundesgesetz über die Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Gesamtarbeitsverträgen, die politische Diskussion um die Kurzzeitvermietungen, der Fachkräftemangel, die Thematik der Sonntagsarbeit in städtischen Tourismusquartieren und die Überarbeitung der Tourismusstrategie des Bundes.